Leiden im Wind.... Spreewaldmarathon

Was tut man nicht alles, um sich zu quälen? Es gibt Menschen, die rutschen auf Knien viele Meilen weit um sich erlösen zu wollen. Andere gehen vielleicht mit ihrer Frau zu H&M...

Aber es gibt auch solche, die allein mit ihrem Rad zum Einzelzeitfahren reisen.

 Dabei ist der Begriff schon trügerisch. Ja, man ist allein. Ja, man fährt Rad. Aber Zeit hat man keine... So machte sich Alex am vergangenen Freitag auf, um allein gegen die Uhr und gegen sich selbst zu kämpfen.
Straupitz im Spreewald sollte der Ort der Erlösung sein. Acht Kilometer leiden im Wind mit etwa 200 Startern im Rahmen des Spreewaldmarathon.
Die via dolorosa bot auf vier Kilometer drei 90-Grad-Kurven und am Ende eine Wendestelle, damit sich der Fahrer das Ganze auch nochmals von der anderen Seite anschauen kann. 
Während des Warmfahrens konnte Alex vom Streckenposten an der Wendestelle noch erbitten, daß er diese mittels Besen etwas vergrößert, damit es überhaupt einigermaßen möglich war, mit dem Rad um den Kegel zu fahren. 
Nun aber zum Leiden daselbst: Nach der Spannung bis zur letzten Sekunde vor dem Start durften die Beine geben, was sie konnten. Der Beginn war recht flott erledigt und nach 5:19 die Wende in einer sehr guten Zeit erreicht. Danach kam der Hammer mit dem freundlichen Namen „Laktat“ und meinte, die Beine schwer wie Blei machen zu dürfen. Der Wind nahm dies auf die scharfe Kante und die Satellitentechnik fügte dabei dem Tacho auf den letzten zwei Kilometern noch Schaden zu, so daß er falsche Werte zeigte. Am Ende reichte es zu einem respektablen 21. Platz und 13. Platz in der Altersklasse.

 

 

Buffet-Tour.... RTF

„Rennfahrerblut ist keine Buttermilch“ (Erik Zabel). Aber man kann welche draus machen... Auch hier heißt die geheime Zutat wiedermal Laktat. Diesmal wollte es Alex aber nicht auf die schnelle Nummer haben, sondern sich im Rahmen einer RTF für die künftigen Zeitfahren stählen. Was ist eigentlich eine „RTF“? - „Radler tun futtern“? ... Nein. Eine sogenannte „Rad-Touren-Fahrt“ ist die gemeinsame Ausfahrt von nur etwa 500 bis 600 Rennradfahrern um 200 Kilometer gemeinsam entspannt zu genießen. Das war jedoch nix für Alex. 200 Kilometer, - ok. Entspannt - NEIN! Mit Steffen gemeinsam konnten sie am Anfang schön vorn in der ersten Gruppe Druck geben und super gut trainieren. Nach 40 Kilometern nahte die erste Verpflegungsstelle und davor für Alex auch schon die ersten Trainingsintervalle. Leider war das erste Buffet falsch ausgeschildert und der gute Vorsprung um an der ersten Gruppe zu bleiben dahin. Aber macht ja nix... Schließlich ist Rennfahrerblut keine Buttermilch.

Die nächsten 32 Kilometer gab es „Gruppenhopping“. Das gibt den Beinen saures und dem Gesicht ein breites Grinsen. Und zur Belohnung das zweite Buffet.
Damit aber der Schnitt hoch bleibt, hieß es hier auch schnell weiterfahren. Leider fand sich für die kommenden 30 Kilometer keine Gruppe rasender Rennradfahrer, so daß Alex und Steffen zu zweit dem Wind entgegenstanden, aber dabei dennoch einen 35-er Schnitt hinlegten. Und das auch gut bis zum dritten Buffet an der via dolorosa des Vortages. Und dort fand sich nach ausgiebiger Einspeisung in die Mundhöhle eine Gruppe gleichgesinnter Fahrer, die auch ein gutes Tempo hatte um den Rest der Buffettour zu bestreiten. Das Ende kam für Alex jedoch recht schnell... Ein Knall bei Kilometer 110 und das Hinterrad zeichnete den Weg einer Acht. Der Verlust einer Speiche veranlasste ihn, auf schnellem Wege im Stil eines Einzelzeitfahrens nach Lübben zurückzufahren um eventuelle Folgeschäden in Grenzen zu halten. 
Ergebnis des Tages: 142 km in gut 4 Stunden mit 35,3 km/h.
Gerissene Speiche, Schleifspuren und ein kleiner Riss am Rahmen (ist aber schon wieder ganz).
Vielleicht war es doch zuviel Buffet - Aber: „Rennfahrerblut ist keine Buttermilch!“


Alex, die Kette liegt rechts!

 

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